Wusstet ihr, dass Tomatenstauden bis zu 2 Meter hoch werden können und sie botanisch gesehen gar nicht zu den Gemüsesorten zählen? In diesem Artikel findet ihr allerlei Wissenswertes über das beliebte Sommer.... gemüse?
Die Tomate (Solanum lycopersicum) gehört zur Familie der Nachtschattengewächse. Weitere bekannte Vertreter dieser Pflanzengattung sind z.B. die Kartoffel, Aubergine, Paprika aber auch giftigte, halluzinogene Pflanzen wie z.B. der Stechapfel, die Tollkirsche oder das Binsenkraut. Aufgrund dieser Verwandtschaft wurde sie früher lange Zeit gemieden und vorwiegend als Zierpflanze oder Schweinefutter verwendet. Übrigens zählt die Tomate nicht zu den Gemüsesorten sondern zu den Früchten, welche aus den gelblichen Blüten entstehen, daher gehört sie genauer gesagt zu den Beerenfrüchten.
Das Gift in der Pflanze
Die Blätter, Stängel und unreifen Früchte enthalten Alkaloide, Alpha-Tomatin und Alpha-Solanin, welche in höherer Dosierung giftig sind. Allerdings bauen sich die Alkaloide während des Wachstums und Reifeprozesses ab, weshalb der Verzehr von reifen Tomaten unbedenklich ist. Und auch der Verzehr von unreifen Tomaten wird erst ab einer Verzehrsmenge von etwa 3 kg gesundheitsgefährdend. Also keine Sorge vor der Tomate. Im Gegenteil! Weiter unten erfahrt ihr mehr über ihre protektiven Potenziale!
Botanisches
Es wird unterschieden zwischen Strauch-, Busch- oder Stabtomaten. Letztere wachsen hoch hinaus und erreichen Höhen bis zu 2 Metern. Diese lassen sich wiederum unterteilen in Salat-, Mark-, Fleisch-, Cocktail- und Cherrytomaten.
Tomaten sind vielfältig und bunt. So gibt es sie in runder, flachrunder, herzförmiger, ovaler, länglicher und birnenförmiger Gestalt. Und auch im Farbenspektrum schöpfen sie aus dem Vollen: so sind Tomaten in weißer, gelber, organe, rosa, violett, grüner, brauner und sogar schwarzer Farbe zu finden.
Saison: Juni-Oktober (regionales Angebot im August/ September am größten)
Lagerung: optimale Lagertemperatur liegt zwischen 12 und 16 Grad. Daher gehört die Tomate nicht in den Kühlschrank!
Lycopin- senkt das Risiko für das Entstehen von Krebserkrankungen
Die Tomate zählt zum meistverzehrten Gemüse in Deutschland. Das ist sicherlich auf Geschmack und ihren vielfältigen Einsatz in der Küche zurückzuführen. Vielleicht aber auch auf den Gesundheitswert. Denn damit kann das kalorienarme Gemüse punkten. Sie enthält nur 20 kcal auf 100g, dafür aber eine Vielzahl an Mineralstoffen wie Kalium, Calcium, Magnesium, Natrium, Eisen, Phosphor, Mangan, Zink uvm. Weiterhin enthält sie eine ganze Reihe an B-Vitaminen, Vitamin E, K und relativ viel Vitamin C. Mit 100g verzehrter Tomate habt ihr etwa ein Viertel eures Tagesbedarfs an Vitamin C gedeckt!
Bedeutsam für die Gesundheit sind weiterhin die sekundären Pflanzenstoffe. Diese wirken antientzündlich und können sogar das Risiko von altersbedingter Makuladegeneration und Grauem Star senken. Prominent ist hier das Lycopin zu nennen, welchem eine krebsunterdrückende Wirkung nachgesagt wird und welches zu den Carotinoiden zählt und den Tomaten die rote Farbe verleiht. Da Lycopin hitzestabil ist, bleibt es auch beim Kochen erhalten. Verschiedene Studien konnten nachweisen, dass ein regelmäßiger Tomatenverzehr sich günstig auf die Gesundheit auswirken kann. So kann das Risiko verschiedener Krebserkrankungen gesenkt werden und auch bei Erkrankungen des Herz-Kreislauf-Systems erwies sich der Verzehr von Tomaten als hilfreich.
Tomatenmark, Tomatensorft und sogar Dosentomaten und Ketchup enthalten häufig mehr Lycopin als frische Tomaten. Daher können v.a. im Winter Dosentomaten eine gute Alternative sein zu Tomaten aus dem Gewächshaus. Ganz davon abgesehen haben Tomaten aus dem Gewächshaus keine sonderlich gute Klimabilanz!
Verwendung in der Küche
Tomaten können roh gegessen werden, z.B. auf dem Brot, im Salat, als Bruschetta, Salsa oder Garnitur von Speisen. Sie eignen sich aber auch zum sauer einlegen, trocknen oder konservieren. Besonders getrocknete Tomaten können Gerichten einen herzhaft leckeren umami-Geschmack verleihen.
Tomaten lassen sich weiterhin füllen (z.B. mit Hirse oder Quinoa), dünsten, braten, grillen oder dienen als Grundlage für Suppen, Soßen oder Eintöpfen.
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