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Paprika, Chili und co

Aktualisiert: 25. Juli 2022

Eine weitere sehr beliebte Gemüsesorte ist die Paprikaschote. Diese zählt ebenfalls zu den Nachtschattengewächsen und wurde daher, genau wie die Tomate auch, lange eher als Zierpflanze behandelt. Seit den 1950er Jahren landete sie aber auch vermehrt auf den Tellern und erfreut sich großer Beliebtheit.


Botanik


Die Frucht der Paprikapflanze (Capsicum annuum) ist botanisch gesehen eine Beere, denn sie besteht aus drei bis fünf Fruchtblättern, die miteinander verwachsen sind und einen Hohlraum bilden. Die kleinen Samen der Schote enthalten den charakteristischen Stoff Capsaicin, welcher einen starken Hitze- oder Schmerzreiz auslösen kann. Dieser ist ein Alkaloid, welches der Pflanze als Abwehrmittel gegen Pilze und Bakterien dient. Durch verschiedene Züchtungen sind heute aber vollkommen „entschärfte“ Paprikaschoten erhältlich. Diese so genannte Gemüsepaprika hat kulinarisch den Durchbruch geschafft und ist nun in allen Küchen der Welt zu finden. Da dieser Züchtungserfolg auf die Ungarn zurückzuführen ist, stammt der Begriff „Paprika“ aus dem Serbokroatischen und bedeutet so viel wie „die, die scharf ist“.


Farbenfroh und vielfältig


Paprikaschoten kennen wir in vielen verschiedenen Farben. Diese Farben deuten auf den Reifegrad hin. So sind grüne Schoten noch unreif, wohingegegen gelbe und orangefarbene Schoten ihren vollen Reifegrad erreicht haben. Wie bei Tomaten auch gibt es die Schoten in unterschiedlichen Formen: von runden Tomaten-Paprika bis zu länglich-schmalen Spitzpaprika. Es gibt sogar braun gefärbte Schokoladenpaprika. Neben der Gemüsepaprika gibt es auch Gewürzpaprika, wie z.B. Chilis. Diese werden häufig getrocknet und anschließend zu Pulver vermahlen. Diese sind in milden sowie scharfen Varianten erhältlich.



Belebend und vitaminreich


Paprikaschoten sind nicht nur lecker und vielseitig einsetzbar, sie enthalten auch nennenswerte Gehalte an Vitamin C, hiervon enthält die rote Sorte am meisten. Mit 28 kcal/ 100g ist sie außerdem kalorienarm, bei gleichzeitig hoher Nährstoffdichte. Neben Vitamin C enthält sie weiterhin Mineralstoffe wie Kalium, Calcium, Magnesium, Natrium, Eisen und Phosphor sowie B-Vitamine und Vitamin E. Ihre Farbe erhalten die Schoten außerdem durch Carotinoide und Flavonoide, darunter z.B. Beta-Carotin. Diese sekundären Pflanzenstoffe gelten neben dem Vitamin C als Radikalfänger und immunstimulierend.

Darüber hinaus enthalten die Schoten noch einen besonderen Stoff: das bereits erwähnte Capsaicin. Dieser wirkt nicht auf unsere Geschmacksnerven, sondern auf Rezeptoren, die normalerweise auf Hitze oder chemische Reize reagieren. Daher geht die Aufnahme des Stoffs häufig mit verstärkter Durchblutung und Schwitzen einher, um die vermeintliche Hitze auszugleichen. Der daraus entstehende kühlende Effekt erklärt auch, warum gerade in heißen Regionen gerne scharfe Speisen verzehrt werden. Weiterhin werden bei der Aufnahme Endorphine ausgeschüttet, der Kreislauf und die Verdauung sowie die Soffwechselrate wird angeregt.


Eine Skala für scharfes Essen


Bestimmt habt ihr schonmal von der Scoville-Skala gehört. Diese reicht von 0 (nicht scharf) bis 15 Millionen Einheiten Scoville und wurde 1912 von Wilbur L. Scoville aufgestellt. Gemüsepaprika liegt hier zwischen 0 bis 10 Scoville, rote Peperoni hingegen schon bei 100 bis 500 und scharfe grüne bei 2000. Darüber hinaus gibt es noch richtig scharfe Habanero Chilis, die bis zu 350 000 Scoville erreichen können. Übrigens ist Capsaicin nur in Fett oder Alkohol löslich. Wasser trinken hilft also nicht, wenn man die Schärfe abmildern möchte. Außerdem sollte man sich auf keinen Fall in die Augen greifen, wenn man mit scharfen Chilis hantiert!

Und außerdem: So viel Capsacicin braucht es nicht, um von den gesundheitsförderlichen Vorteilen zu profitieren. Auch in handelsüblichen Paprika- oder Chiligewürzen ist hiervon noch reichlich vorhanden.


Paprika roh oder gekocht verzehren


Carotinoide und Flavonoide können in erhitztem Zustand besser aufgenommen werden, Vitamin C hingegen ist nicht hitzebeständig. Daher eignet sich Paprika gut in rohem sowie leicht angedünstetem Verzehr. So sind Paprikastreifen ein leckerer Vitamin C reicher Snack und eine tolle Beigabe zu eisenreichen Speisen, wie z.B. in einem Hirsesalat. Da rote Paprika bis zu 6 Prozent Zucker enthalten, passen sie sogar ins morgendliche Müsli oder in den Obstsalat.

Paprikaschoten passen in jede Gemüsepfanne, schmecken gegrillt, gebraten, mariniert als Antipasti-Gemüse oder auch gefüllt, z.B. mit Quinoa oder Hirse. Ein leckeres Rezept für gefüllte Paprika findet ihr hier. Man kann Paprika aber auch zu einer leckeren Pasta Soße verarbeiten. Für ein Rezept schaut doch mal hier vorbei.


Was sind eure liebsten Paprikarezepte?


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