Kennt ihr schon Erdmandeln? Anders als es ihr Name vermuten lässt, handelt es sich hierbei weder um Nüsse noch um Kernobst, sondern um Sprossknollen eines Zypergrases. Aufgrund ihres nussigen Geschmacks können sie in der Küche aber gut als Nussalternative eingesetzt werden und sind dabei allergikerfreundlich, denn sie sind laktose-, gluten- und nussfrei!
Die eichelgroßen, essbaren Knöllchen sind hierzulande wenig bekannt. In Spanien werden die Tigernüsse oder Chufas sehr geschätzt, z.B. als Horchata de Chufa, ein milchartiges Erfrischungsgetränk.
Das krautige Gewächs wird hauptsächlich in Spanien, Ostindien oder auch Brasilien angebaut und wurde schon im alten Ägypten kultiviert. Besonders beliebt ist der Anbau der Cyperus esculentus allerdings nicht, denn die Wurzeln können sich sehr schnell meterweit ausbreiten und dabei andere Gewächse ersticken. Daher wird es in vielen Ländern vielmehr als Unkraut geächtet denn als Nutzpflanze geschätzt. Auch die Ernte der kleinen Knöllchen ist aufgrund der Größe von 15-25 Millimeter Durchmesser sehr mühselig. Dies erklärt auch den höheren Preis von Erdmandelprodukten. Sollen die Chufas länger gelagert werden sollten sie vorher getrocknet werden. Anschließend können sie geröstet oder zu Mehl weiterverarbeitet werden.
Inhaltsstoffe
Erdmandeln bestehen zu 20-25% aus Fett, daher kann auch Öl aus ihnen hergestellt werden. Hierbei überwiegt der Anteil an einfach ungesättigten Fettsäuren. Darüber hinaus enthalten sie 40% Kohlenhydrate, davon der Großteil Stärke und Ballaststoffe. Mit gerade mal 8% Eiweiß enthalten Tigernüsse zwar weniger Protein als richtige Nüsse, aber immer noch so viel wie Ackerbohnen! Weiterhin weisen sie einige relevante Mineralstoffe auf, vor allem Calcium, Magnesium, Natrium und Phosphor. Und auch Vitamin E und C finden sich in nennenswerten Mengen.
Insbesondere für Allergiker ist die Erdmandel somit eine vollwertige Nuss-, Milch oder Mehlalternative, die sich verdauungsförderlich auswirken soll. Dies ist u.a. auf ihren hohen Gehalt an Ballaststoffen zurückzuführen. Aufgrund ihrer natürlichen Süße ist sie somit auch für Diabetiker:innen oder in einer zuckerreduzierten Diät interessant.
Anwendung in der Küche
Als Gemüse können Erdmandeln sowohl roh als auch gekocht verzehrt werden. In den Supermärkten sind sie vorwiegend in getrockneter oder zu Mehl oder Flocken verarbeiteter Form zu finden. Aber auch Erdmandelcremes oder Erdmandelöl können in der Küche zum Einsatz kommen. Durch die beim Rösten freigesetzten Aromastoffe sowie den süßen Eigengeschmack eignen sich geröstete Erdmandeln gut zum Herstellen von Süßspeisen und Gebäck. Hier kann ein Teil Mehl oder Nüsse gut durch Erdmandeln ersetzt werden.
Rezeptidee:
Ein leckeres Rezept für Erdmandelmilch findet ihr z.B. hier.
Dafür braucht ihr nur wenige Zutaten:
125g Erdmandeln
500 ml Wasser
Ein Nussmilch Beutel
Etwas Zitronensaft
Optional Datteln/ Süße, Zimt, Vanille
Erdmandeln 24h in Wasser einweichen.
Einweichwasser abgießen, Erdmandeln mit frischem, kaltem Wasser mixen.
Flüssigkeit durch den Nussmilch-Beutel bzw. ein feinmaschiges Tuch gießen und ausdrücken.
In eine saubere Flasche füllen, kühl aufbewahren und rasch verbrauchen.
Das übrig gebliebene Mus kann zum Backen verwendet werden oder das Müsli bereichern.
Literatur:
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