Kaum ein Gemüse sorgt wohl für so viele Kontroversen am Küchentisch! Rosenkohl gilt gemeinhin als ein verhasstes Gericht aus Kindheitstagen. Dabei ist sein Ruf viel besser als man meinen könnte, denn er zählt zu den meistverzehrten Kohlsorten in Deutschland. Und das zurecht! So können bereits 100g mehr als den gesamten Tagesbedarf an Vitamin C und K abdecken- vorausgesetzt es wird zuvor nicht „tot“gekocht.
Ursprünglich wurden die kleinen Rosenköhlchen, wie man sie auch umgangssprachlich nennt, in den damaligen spanischen Niederlanden, heutigen Belgien, aufgefunden. Daher ist Rosenkohl heute in Deutschland auch als Brüsseler Kohl, oder im englischsprachigen Raum als brussels sprouts, bekannt und ist mittlerweile vielerorts beliebt.
Wie seine großen Verwandten zählt auch Rosenkohl zu den Kreuzblütlern und enthält daher einen hohen Gehalt an Glucosinolaten. Diese verursachen den, bei Kleinkindern häufig wenig beliebten, bitteren Geschmack. Heutzutage dürfte Rosenkohl jedoch viel milder schmecken, da der bittere Geschmack seit den 1990er Jahren weggezüchtet wurde. Die kleinen Röschen wachsen spiralförmig an einem hochwüchsigen Stängel und sie werden von unten nach oben abgepflückt. Wie bei Grünkohl auch, schmeckt Rosenkohl nach leichtem Frost noch besser, denn dadurch haben sich vermehrt Zuckermoleküle aufgebaut, welche dem Kohl ein süßliches Aroma verleihen.
Zubereitung mit Entschleunigungsfaktor
Viele schrecken vielleicht zunächst etwas vor der Zubereitung zurück. Hier ein paar Tipps: Wer den charakteristischen Kohlgeschmack etwas abmildern möchte kann die kleinen Röschen kurz mit etwas Zucker oder Gemüsebrühe garen. Dadurch wird der kohleigene Geschmack etwas überdeckt. Das Putzen des Köhlchen erfordert zwar etwas Arbeitseinsatz, ist aber nicht schwer und es lohnt sich umso mehr. Und anders betrachtet, bringt es Entschleunigung in den Alltag, oder?
Dazu zunächst die äußeren Blätter sowie den Strunk entfernen und größere Köpfe kreuzweise einschneiden. Nun können sie kurz blanchiert und anschließend weiterverwendet werden, z.B. als Zusatz zum Salat, zu Pasta, Risotto, Gratin oder als köstliche Beilage. Sie können auch eingefroren oder eingelegt werden. Rosenkohl sollte allerdings nicht zu lange gekocht werden, da es sonst zu Vitaminverlusten kommt. Enthalten sind u.a. höhere Mengen an Vitamin C, K und A.
Viele kennen Rosenkohl als verkochte Beilage oder als Einlage in Suppen. Aber die Köhlchen können viel mehr! Habt ihr sie z.B. schon mal als Pfannengemüse probiert? Hier geht es zum Rezept.
Pfannenkohl
Ihr braucht:
Zutaten für 4 Portionen:
500g Rosenkohl 2 EL Raps- oder Olivenöl Salz, Pfeffer Spritzer Zitronensaft Etwas Süße (Zuckerrübensirup, Agavendicksaft)
So geht's
Zunächst den Rosenkohl putzen: äußere Blätter sowie Strunk entfernen und anschließend in grobe Scheiben schneiden.
Öl in der Pfanne erhitzen und Rosenkohl hinzufügen. Unter Rühren etwa 10 Minuten gleichmäßig anbraten.
Mit Salz und Pfeffer abschmecken. Wer den Kohlgeschmack noch etwas abmildern mag, gibt noch etwas Süße und etwas Zitronensaft hinzu.
Pfannenkohl ist eine leckere Beilage zu vielerlei Gerichten wie Kartoffelbrei, Hirsebratlingen oder Salaten. Auch die Zugabe von Hummus kann den Pfannenrosenkohl ergänzen und somit zu einer vollwertigen Mahlzeit machen.
Rosenkohl schmeckt aber auch wunderbar als Ofengemüse aus dem Backofen.
コメント